Ratgeber Online Broker in Österreich
Die Wahl des Brokers spielt in Österreich eine wichtige Rolle. In Abhängigkeit davon, welche Wertpapiere gehandelt werden und ob häufig oder selten gehandelt wird, kommen andere Faktoren bei der Brokerwahl in Betrachtung. Grundsätzlich sollte vor der Wahl des Brokers immer darauf geachtet werden, wie der eigene Aktienhandel gestaltet wird. Es gibt sehr verschiedene Typen von Tradern, so dass auch unterschiedliche Depots und Broker in Frage kommen.
Wie finde ich den richtigen Broker?
Bei manchen Tradern ist es wichtig, dass kaum bzw. keine Gebühren für die Depotführung anfallen, bei anderen Tradern liegt der Schwerpunkt eher in den Kosten je Trade, die möglichst niedrig ausfallen sollten. Wer zum Beispiel sehr viel Handelt, hat kein Problem damit, wenn das Depot eine Gebühr von 3,95 Euro je Monat kostet, dafür aber die Kosten je Trade deutlich niedriger sind, als es bei den anderen Brokern auf dem Markt in Österreich der Fall ist. Grundsätzlich attraktiv ist es, wenn ein Broker Handelskonten anbietet, die nur sehr geringe oder gar keine Kontoführungsgebühren benötigen und mit denen der Handel von Aktien gleichzeitig sehr günstig absolviert werden kann.
Das richtige Depot für den Gelegenheitstrader – Was ist zu berücksichtigen?
Bei der Wahl des richtigen Brokers für einen Gelegenheitstrader ist zu berücksichtigen, dass dieser Trader meist eine gewisse Anzahl an Aktien von wenigen Unternehmen kauft. Oftmals werden die Aktien zur Depoteröffnung erworben und dann über viele Jahre im Depot gehalten. Oftmals kaufen Gelegenheitstrader so genannte Blue Chips, d.h. Aktien von Firmen, die einen hohen Börsenwert haben und die zu den führenden Unternehmen ihrer Branche zählen. Im ATX in Österreich, oder aber auch im DAX in Deutschland sind entsprechende Firmen gelistet.
Generell gibt es in den Depots der Gelegenheitstradern sehr wenige Aktivitäten. Das bedeutet, dass über das Jahr hinweg vielleicht 5 bis maximal 10 Käufe oder Verkäufe stattfinden, manchmal sogar deutlich weniger. In diesem Fall ist es wirklich wichtig, das die Kosten für die Depotführung niedrig sind, bzw. keine Kosten anfallen. Ob die Kosten für einen Trade sich bei 5 oder bei 10 Euro spielen, ist kaum interessant.
Gelegenheitstrader sollten darauf achten, dass…
…die Depotführung kostenfrei ist
…Dividendengutschriften ohne Gebühren möglich sind
…ihr Freistellungsauftrag eingereicht ist (z.B. für Dividendenaktien)
Wenn diese drei Aspekte erfüllt sind, ist für den Gelegenheitstrader in Österreich in jedem Fall ein passendes Depot gefunden. In der Praxis gibt es eine Hand voll Broker, bei denen dies ohne Probleme und ohne großen Aufwand möglich ist.
Das richtige Depot für Vieltrader – was ist zu berücksichtigen?
Wer viel mit Aktien handelt und z.B. schon Erfahrungen in diesem Bereich hat, der achtet auf andere Merkmale als jemand, der nur gelegentlich mit Aktien handelt. In der Praxis ist es entscheidend, welche Aktien gehandelt werden sollen. Bei einigen Brokern ist die Auswahl der Märkte und somit der nutzbaren Aktien recht gering, bei anderen Brokern hingegen ist die Auswahl an Aktien, die gehandelt werden können recht groß, weil auf zahlreichen inländischen sowie ausländischen Märkten gehandelt werden kann. Vieltrader sind meist nicht nur national in Österreich unterwegs, sondern generell auch im Ausland, so dass der Handel auf ausländischen Börsenplätzen in jedem Fall möglich sein sollte. Bei manchen Brokern werden mehr als 20 verschiedene Börsenplätze möglich gemacht. Auch der außerbörsliche Handel kann meist wahrgenommen werden.
Vieltrader sollten bei der Wahl des Brokers darauf achten, dass…
…die Kosten je Trade (Kauf oder Verkauf) niedriger sind als bei anderen Brokern
…Zugang zu vielen Märkten (national und international) zur Verfügung steht
…der außerbörsliche Handel ermöglicht wird
Wer diese drei Aspekte beachtet, sollte in Österreich ohne Probleme in der Lage sein, ein passendes Depot für den Handel mit Aktien zu finden. Es dauert meist nur wenige Minuten, bis über einen Depot Vergleich ein passender Anbieter gefunden werden kann.
Welche Rolle spielen Fonds und ETFs bei der Auswahl des Brokers?
Ebenfalls für Vieltrader interessant ist der Handel mit Fonds sowie ETFs oder sogar CFDs. Es gibt Broker, die eine sehr große Auswahl an Fonds haben. Zum Teil werden mehr als 10.000 verschiedene Fonds bei den Brokern zum Handeln angeboten. Beachtet werden muss in diesem Fall, wie hoch die entsprechenden Aufschläge auf den Ausgabepreis sind. Bei einigen Brokern wird mit einem Rabatt in Höhe von 50% oder sogar 100% auf den Ausgabeaufschlag geworben. Darüber hinaus gibt es viele Broker, bei denen ETFs und Fonds auch als Sparpläne möglich sind. Hier ist es wichtig, dass auf die Gebühren für die regelmäßige Ausführung des Sparplans nicht zu hoch sind.
• Fonds werden mit 50% oder bis zu 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag angeboten
• Fondsauswahl sehr unterschiedlich (weniger hundert bis zum Teil 10.000 Stück)
• ETFs werden häufig parallel angeboten
• Fonds und ETFs können als Sparplan genutzt werden, hier ist auf die Gebühr je Ausführung zu achten
• CFDs können idR über ein eigenes CFD Handelskonto beim Broker gehandelt werden
Quelle: https://www.foerderportal.at/kostenloses-depot/
Sparpläne können in den meisten Fällen einmal im Monat, alle zwei Monate, oder alle drei Monate ausgeführt werden. Bei einigen Brokern ist auch eine halbjährliche oder eine jährliche Ausführung der Sparpläne möglich. Bei jeder Ausführung des Sparplanes werden Gebühren fällig. Diese sollten bei der Wahl des Brokers in jedem Fall verglichen werden, damit es sich auch lohnt, einen Sparplan abzuschließen.
Welche Kostenfallen lauern bei Online Brokern im Allgemeinen?
Es gibt verschiedene „Kostenfallen“ die bei der Wahl eines Online Brokers in Österreich beachtet werden müssen. Neben den bereits erwähnten Kosten für die Ausführung von Sparplänen sind auch die Kosten für z.B. die Depotführung oder aber auch für die Führung des Verrechnungskontos zu beachten. Bei einigen Brokern wird das Depot zwar ohne Kontoführungsgebühren angeboten, jedoch fallen Gebühren für die Nutzung des Verrechnungskontos an, über welches die Käufe und Verkäufe von Aktien vollzogen werden.
Folgende Kostenfallen gibt es bei der Depoteröffnung zu beachten:
• Kostenlose Depotführung aber Kosten für die Führung des notwendigen Verrechnungskontos
• Hohe Kosten für die Ausführung von Sparplänen
• Gebühren für die Gutschrift der Dividenden
• Kostenlose Depotführung nur unter Bedingungen
Ebenso gibt es Broker, bei denen Gebühren für die Gutschrift der Dividende anfallen können. Dies ist nicht bei allen Brokern der Fall, kann jedoch auf einige wenige zutreffen. Gerade wenn ausländische Aktien z.B. aus den USA oder aus Großbritannien im Depot gehalten werden ist es wichtig, dass die Gebühren für die Dividendengutschrift nicht erhoben werden. Das liegt daran, dass bei Aktien aus den USA sowie aus Großbritannien einmal im Quartal oder einmal im Halbjahr die Dividenden anteilig gutgeschrieben werden, also häufiger, als es in Österreich oder Deutschland der Fall ist.
Die kostenlose Depotführung ist bei manchen Brokern an Bedingungen geknüpft. Das bedeutet konkret, dass z.B. eine gewisse Anzahl an Trades je Quartal vollzogen werden muss, damit das Depot kostenlos geführt werden kann. Dies ist ein zweischneidiges Schwert, denn es kann schnell dazu führt, dass man Aktien kauft, obwohl man es gar nicht will und zusätzlich auch noch Ordergebühren für diese Aktien entrichten muss. Ebenso ist es möglich, dass das Depot nur dann kostenfrei geführt werden kann, wenn der Trader zum Beispiel Aktien mit einem Volumen von 10.000 Euro oder 20.000 Euro im Depot aufbewahrt. Hier gibt es je nach Broker zum Teil deutliche Unterschiede, was die einzelnen Regeln und Sonderfälle angeht. Es gibt jedoch auch Broker, bei denen das Depot ohne Bedingungen kostenfrei geführt werden kann, was natürlich von Vorteil ist und unter dem Strich am wenigsten Aufwand für den Trader bedeutet.